Zahlen zeigen Haltung

Fakten statt Gefühl. Wahrheit statt Stimmung.

Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit sind kein Einzelfall und kein Gefühl – sie sind messbar.
Unsere Wanderausstellung zeigt, wo und wie sie tagtäglich geschehen. Auf 13 Plakaten zeigen wir eindrucksvolle Zahlen, die deutlich machen, wie real Rassismus und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft sind – und gleichzeitig, wie bereichernd Vielfalt ist.

Ob 54 % der Menschen in Deutschland, die regelmäßig Diskriminierung erleben, oder 66 Nationen, die gemeinsam im Odenwald leben – jede Zahl erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte über Zusammenleben, über Herausforderungen und über Chancen. Gegen Vorurteile. Gegen Populismus. Für Respekt, Zusammenhalt und ein friedliches Miteinander.

Denn Haltung braucht Fakten. Und Sichtbarkeit.

Die Kampagne entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus und ist die erste Aktion im Projekt „Kommunen für Demokratie und gegen Rassismus“. Sie soll von Stadt zu Stadt durch den Odenwald wandern. Graphik-Design von MBGraphix. 

Wo?
Los gehts am 11. August 2025 in Erbach, die Jahnstraße entlang! Die Jahnstraße ist die Straße oberhalb des Lustgartens. Starte z. B. an der Stadtverwaltung und laufe bis zur Brücke zum Marktplatz hinunter.
Bis zum 5. September kannst du dir dort die Plakate aus der Nähe anschauen, sie fotografieren und teilen und mit Freund:innen darüber sprechen.
Schreib uns auch gerne, welche Zahl du besonders bemerkenswert findest oder was dir vorher nicht so bewusst war. #ZahlenZeigenHaltung

Deine Stadt soll auch unbedingt dabei sein? Dann melde dich bei uns! Schreib an info@lebenswert-odenwald.de oder nutze unser Kontaktformular. 

Für dich ist einfache Sprache wichtig?
Einen Bericht des Deutschen Zentrums für Integratons- und Migrationsforschung über Rassismus in einfacher Sprache findest du hier:  https://www.dezim-institut.de/fileadmin/user_upload/Demo_FIS/publikation_pdf/FA-6306.pdf


Nationen 

Das Hessische Statistische Landesamt hat Anfang 2025 im jährlichen Bericht erfasst, wie viele Staatsangehörigkeiten in den einzelnen Landkreisen vertreten sind. Im Odenwaldkreis leben demnach Menschen aus 65 verschiedenen Nationen. Staaten wie Estland, Mosambik oder Peru sind aktuell nicht darunter.

Wichtig: Personen mit deutscher sowie einer weiteren Staatsangehörigkeit wurden in diesem Bericht nicht berücksichtigt. Wir haben ergänzend die deutsche Staatsangehörigkeit hinzugefügt – insgesamt ergibt sich so die Zahl 66 Nationen im Odenwaldkreis

 
 
 
Auszüge aus dem Text: 

Südhessen gehört zu den sichersten Gebieten, nicht nur in Hessen, sondern auch bundesweit. 

Der Odenwaldkreis ist mit einer Häufigkeitszahl von 2.470 sicherster Landkreis in Hessen.

Rechtsextremistische Straf- und Gewalttaten

Auch wenn wir im Odenwald recht sicher leben, ist diese Zahl sehr besorgniserregend: Im Vergleich zum Jahr 2023 (25.660) stieg die Gesamtzahl der rechtsextremistischen Straf- und Gewalttaten in Deutschland deutlich um 47,4 % auf 37.835 Delikte.
Das sind im Schnitt mehr als 104 pro Tag.
 
 
Auszug aus dem weiteren Text: 

Auch die Zahl der rechtsextremistischen Gewalttaten stieg im Jahr 2024 um rund 11,6 % gegenüber dem Vorjahr (2024: 1.281, 2023: 1.148).

Bei den rechtsextremistisch motivierten Körperverletzungsdelikten mit fremdenfeindlichem Hintergrund ist eine Steigerung von 4,8 % festzustellen (2024: 916, 2023: 874).

Ebenso stieg die Zahl der fremdenfeindlichen Gewalttaten um 5,4 % (2024: 983, 2023: 933).

Diskriminierung

Unter rassistisch markierten Personen gibt mehr als jede zweite Person an (54 %), dass sie mindestens einmal im Monat Diskriminierung erfahren hat. 
Insbesondere muslimische (61 %) und Schwarze Frauen (63 %) sowie Schwarze Männer (62 %) erleben verstärkt subtile Formen der Diskriminierung.
 
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Erläuterung: Der Ausdruck „rassistisch markiert“ wird in der wissenschaftlichen und aktivistischen Sprache verwendet, um darauf hinzuweisen, dass Menschen durch gesellschaftliche Zuschreibungen als „anders“ oder „fremd“ aufgrund vermeintlicher „Rasse“-Merkmale wahrgenommen und behandelt werden. 

Vielfalt in Unternehmen

Unternehmen mit mehr ethnischer Diversität haben eine um 39% höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein, als Unternehmen mit der geringsten Diversität. Dies geht aus der Studie „Diversity Matters even more“ hervor, für die die Unternehmensberatung McKinsey Daten von mehr als 1.200 Unternehmen in 23 Ländern analysiert hat.
 
 
Auszug aus dem Text: 

In vielfältige Teams und eine inklusive Unternehmenskultur zu investieren, lohnt sich auch wirtschaftlich mehr denn je. Wer sich darum nicht kümmert, riskiert, den Anschluss zu verlieren.

Anmerkung: Der Wert von Menschen misst sich nicht an ihrer „Nützlichkeit“ für Unternehmen – Vielfalt ist ein Grundprinzip für eine gerechte und offene Gesellschaft und bringt auch dort, wo oft in Zahlen gedacht wird, klare Vorteile.

Erwerbstätigkeit Geflüchteter

Nach acht und mehr Jahren Aufenthalt haben geflüchtete Männer eine höhere Erwerbstätigenquote (86 Prozent) als die durchschnittliche männliche Bevölkerung in Deutschland (81 Prozent).
 
 
Auszug aus dem Text: 

Wie schnell finden Geflüchtete Arbeit?

Mit längerer Aufenthaltsdauer steigt der Anteil der Geflüchteten, die einen Job gefunden haben. Mit Ausnahme eines Einschnitts während der "ersten Welle" der Corona-Pandemie setzt sich ein grundsätzlich positiver Trend der letzten Jahre fort. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat diesen Zusammenhang für Menschen untersucht, die unter anderem in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland kamen. Die Ergebnisse:

  • Rund zwei Drittel, nämlich 64 Prozent der Geflüchteten, die 2015 kamen, haben einen Arbeitsplatz, davon fast Dreiviertel in Vollzeit, so ein Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von 2024. Ihre Beschäftigung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
  • Nach acht und mehr Jahren Aufenthalt haben geflüchtete Männer eine höhere Erwerbstätigenquote (86 Prozent) als die durchschnittliche männliche Bevölkerung in Deutschland (81 Prozent). Bei geflüchteten Frauen liegt die Quote deutlich niedriger (33 Prozent).
  • 70 Prozent üben eine qualifizierte Tätigkeit aus. Dennoch sind viele unterhalb des Ausbildungsniveaus beschäftigt, das sie vor ihrer Ankunft in Deutschland hatten, und zwar 41 Prozent der Personen, die seit sechs Jahren in Deutschland sind. Zwölf Prozent haben inzwischen eine höhere Ausbildung und eine dem entsprechende Stelle gefunden.

Mediale Berichterstattung

In den Berichten über Straftaten , die die Herkunft nennen, werden Ausländer weit überproportional oft benannt: In Fernsehberichten in 84,2 Prozent und in Zeitungsberichten in 82 Prozent der Fälle, obwohl ihr tatsächlicher Anteil an Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik nur rund einem Drittel entspricht.
 
 
Auszug aus dem Text: 

Medien berichten weit häufiger über Gewaltdelikte von Ausländern, als es ihrem tatsächen Anteil in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik entspricht

Die neusten Zahlen aus 2023 zeigen bei Gewaltdelikten:

  • In rund einem Drittel der Berichte wird die Herkunft des/der Tatverdächtigen genannt.
  • In den Berichten, die die Herkunft nennen, werden Ausländer weit überproportional oft benannt: In Fernsehberichten in 84,2 Prozent und in Zeitungsberichten in 82 Prozent der Fälle, obwohl ihr tatsächlicher Anteil an Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik nur rund einem Drittel entspricht.
  • Deutsche Tatverdächtige werden hingegen unterproportional oft dargestellt: Ihr Anteil an Gewaltdelikten beträgt in Fernsehberichten, die die Herkunft benennen, 15,8 Prozent, in Zeitungsberichten 18,0 Prozent – in der Polizeilichen Kriminalstatistik hingegen 66,7 Prozent.

Engagement

70% der Bevölkerung sind bereit, sich gegen Rassismus einzusetzen. Dies birgt ein großes Potential für die rassismuskritische Arbeit und einen Strukturwandel in der Gesellschaft. 
 
 
Auszüge aus dem Text: 

Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen aufgrund ihres Aussehens, ihres Namens, ihrer (vermeintlichen) Kultur, Herkunft oder Religion abwertet. Rassismus passiert jeden Tag. Rassismus kann in den Strukturen aber auch auf institutioneller und individueller Ebene erfolgen. Beispiele sind:

  • Kolleg:innen werden nicht gegrüßt wegen ihrer Herkunft.
  • Eine Person bekommt keine Wohnung wegen ihres Nachnamens.
  • Eine Muslima darf nicht zur Polizeiausbildung wegen ihrer Kopfbedeckung

70% der Bevölkerung sind bereit, sich gegen Rassismus einzusetzen. Dies birgt ein großes Potential für die rassismuskritische Arbeit und einen Strukturwandel in der Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, sich damit zu befassen. Beispielhaft ist dafür der Internationale Tag gegen Rassismus um den 21. März jeden Jahres, zu dem es Tausende Veranstaltungen gibt.

Einbürgerung

Nicht alle Personen, die sich gerne einbürgern lassen würden und die Kriterien dafür erfüllen, können einen Antrag stellen: Bis zu einem Termin kann es laut Angaben vieler Städte mehr als ein Jahr dauern. In drei Viertel der Städte, die Daten zur durchschnittlichen Bearbeitungszeit geliefert haben, lag diese über einem Jahr. Derzeit werden in vielen Städten Anträge bearbeitet, die 2023 gestellt wurden.
 
 
Auszüge aus dem Text: 

Knapp 292.000 Personen haben 2024 die deutsche Staatsangehörigkeit erworben. In den kommenden Jahren werden es noch mehr – wie eine Befragung des Mediendienstes unter den 50 bevölkerungsreichsten Städten zeigt. Viele Menschen werden aber länger auf eine Entscheidung warten müssen.

Wie schon in den vergangenen Jahren ließen sich 2024 vor allem Menschen aus Syrien, der Türkei und dem Irak in Deutschland einbürgern.

Eigenständig Lebensunterhalt sichern: Wer sich einbürgern lassen will, muss selbstständig für den eigenen Lebensunterhalt aufkommen (§10 Abs. 1 Nr. 3). Die Ausnahmeregelungen hierfür wurden verschärft. Wer nicht darunter fällt, für den kommt nur eine "Ermessenseinbürgerung" über die Härtefallregelung in Frage.

Aufnahme

Im globalen Vergleich ist Deutschland durchaus ein wichtiges Aufnahmeland für afghanische und syrische Schutzsuchende; doch weit mehr von ihnen haben in den Nachbarländern Afghanistans und Syriens Schutz gefunden: Von den geschätzt 6,4 Millionen afghanischen Flüchtlingen weltweit leben 3,5  Millionen im Iran und 1,8 Millionen in Pakistan.
Die meisten Syrerinnen und Syrer, die aufgrund des Konflikts ihr Land verlassen haben, leben in der Türkei (2,7 Millionen), im Libanon (722.000) und in Jordanien (546.000).
 
In Deutschland leben ca. 323.000 afghanische und 712.000 syrische Geflüchtete.
 
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Bewerbung

Weichselbaumer (2020) untersuchte den Bewerbungserfolg von Frauen mit und ohne wahrgenommene Migrationsgeschichte sowie von Frauen, die sich zum Islam bekennen und ein Kopftuch tragen.

Die Ergebnisse zeigen: Die Wahrscheinlichkeit, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, sinkt um fünf Prozentpunkte, wenn die Bewerberin einen türkischen Namen trägt – im Vergleich zu einer Bewerberin mit deutschem Namen. Gibt die Bewerberin zudem an, Muslimin zu sein, und trägt ein Kopftuch, steigt diese Differenz auf 15 Prozentpunkte.

Das bedeutet: Frauen mit einem nach Migrationshintergrund klingenden Namen und Kopftuch müssen mehr als viermal so viele Bewerbungen verschicken, um genauso häufig eingeladen zu werden wie Frauen ohne wahrgenommene Migrationsgeschichte und ohne Kopftuch.

Diese Unterschiede bestehen, obwohl alle Bewerberinnen in ihren Qualifikationen und beruflichen Profilen identisch waren.

 
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Mehr Engagement

So viele Veranstaltungen wie noch nie: Die Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 17. bis 30. März 2025 haben mit über 3.300 gemeldeten Veranstaltungen bundesweit eine Rekordbeteiligung erzielt. „Damit hat die Zivilgesellschaft ein starkes Zeichen gesetzt“, sagt Dr. Jürgen Micksch vom Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, die in Deutschland die Internationalen Wochen koordiniert.
 
 
Auszug aus dem Text: 

Das diesjährige Motto „Menschenwürde schützen“ fand großen Zuspruch. Ob Bibliotheken, Feuerwehr, Gewerkschaften, Kliniken, Museen, Polizei, Schulen, Sportgruppen, Theater, Verbände oder Unternehmen: Zahlreiche Akteure beteiligten sich an den Aktionswochen gegen Rassismus.

Sie luden ein zu Theateraufführungen, Diskussionen, Kunstprojekten, Vorträgen, Workshops, Sportveranstaltungen und vielem mehr. Hinzu kamen über 2.000 religiöse Feiern. Insgesamt nahmen daran rund 300.000 Menschen teil. „Ein großartiges Engagement.“

Am 29. März stand auf dem Programm ein sportlicher Aktionstag #BewegtGegenRassismus in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballbund (DFB), der DFL Stiftung, der Deutschen Sportjugend, dem Deutschen Turner-Bund, Pink gegen Rassismus und anderen.

Vielfalt in der Pflege

Über 30 Nationen arbeiten in der Asklepios Schlossberg Klinik Bad König Hand in Hand – für ein Ziel: die bestmögliche Versorgung der Patient:innen. Jährlich werden hier rund 476 Menschen betreut – mit Fachwissen, Empathie und echter Teamarbeit über kulturelle Grenzen hinweg.

Die internationale Zusammensetzung des Pflegeteams ist kein Zufall, sondern Teil einer bewussten Strategie. Denn wie viele andere Kliniken in Deutschland geht auch die Schlossberg Klinik neue Wege, um dem steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften zu begegnen – unter anderem durch gezielte Anwerbung und Integration von Fachkräften aus dem Ausland.

Damit diese Zusammenarbeit gelingt, wurde ein umfassendes Integrationskonzept entwickelt, das sich in der Praxis bewährt hat. Es unterstützt neue Mitarbeitende nicht nur bei der Einarbeitung, sondern auch im Ankommen – sprachlich, fachlich und menschlich.

Das Ergebnis: Ein vielfältiges, engagiertes Team, das gemeinsam Verantwortung übernimmt – und Tag für Tag zeigt, wie gelungene Integration im Gesundheitswesen aussehen kann.

 
 

Anmerkung: Auch hier gilt:  Uns geht es bei dieser Darstellung nicht um die „Nutzung“ menschlicher Arbeitskraft. Vielmehr möchten wir zeigen, wie gelebte Integration gelingen kann – zum Wohle aller Beteiligten. Es geht um Menschen, nicht um Funktionen. Und darum, wie wir gemeinsam Verantwortung übernehmen können – auch für diejenigen, die ihre Heimat verlassen mussten und hier eine neue Perspektive suchen.

Erläuterung:
Der β-Wert, gesprochen: "Beta-Wert", sagt, wie stark zwei Dinge zusammenhängen. 

β = -0,04 bei Diskriminierung und Wohlbefinden
→ bedeutet: Wenn Jugendliche mehr Diskriminierung erleben, ist ihr Wohlbefinden ein klein wenig schlechter.

Wichtig: In der Psychologie und Sozialwissenschaft sind selbst kleine Beta-Werte wie -0.04 bedeutsam, weil sie sich auf viele Menschen gleichzeitig auswirken können.

Der p-Wert sagt, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Ergebnis nur durch Zufall entstanden ist. Er hilft uns zu sagen: Ist dieser Zusammenhang "echt" oder Zufall?

Wenn p < 0,001 → Ergebnis ist sehr klar signifikant, also wissenschaftlich sehr zuverlässig.

Psychische Gesundheit

Diskriminierung macht Jugendliche nicht nur kurzfristig fertig – sie wirkt langfristig negativ auf das seelische Wohlbefinden, vor allem über schlechten Schlaf und ungesunde Ernährung.

Was wurde untersucht?

Die Studie untersucht, wie sich wahrgenommene Diskriminierung im Jugendalter langfristig auf das Wohlbefinden sowie auf gesundheitsbezogenes Verhalten (wie Bewegung, Ernährung, Schlaf und Substanzkonsum) auswirkt – und zwar über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Wer wurde untersucht?

  • Fast 10.000 Jugendliche (genau: 9.957), Durchschnittsalter rund 15 Jahre

  • Aus vier europäischen Ländern (Deutschland, England, Niederlande, Schweden)

  • Datenerhebung erfolgte in drei Wellen (über ca. zwei Jahre)

Was wurde genau analysiert?

  • Welle 1: Jugendliche berichten, ob sie Diskriminierung wahrnehmen.

  • Welle 2: Es wird gemessen, wie gesund sie sich verhalten (Bewegung, Ernährung, Schlaf, Substanzkonsum).

  • Welle 3: Es wird ihr Wohlbefinden (z. B. Stimmung, Zufriedenheit) erfasst.

Zentrale Ergebnisse:

  1. Am meisten Diskriminierung erleben Jugendliche in der Schule.

  2. Mehr Diskriminierung zu Beginn führte zu:

  • geringerer körperlicher Aktivität (β = -0,02)
  • schlechterer Ernährung (β = -0,04)
  • weniger/falschem Schlaf (β = -0,04)
  • mehr Substanzkonsum (β = +0,03)

Nach zwei Jahren hatten Jugendliche mit Diskriminierungserfahrungen ein schlechteres allgemeines Wohlbefinden (β = -0,04, p < .001).

Schlussfolgerung der Autor:innen:

Das Jugendalter ist ein entscheidendes Zeitfenster, um:

  • Diskriminierung entgegenzuwirken,
  • gesunde Verhaltensweisen zu fördern,
  • und somit langfristige gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern.
Quellen:
Mit freundlicher Genehmigung zur Verwendung: 
Dr. Christine Emmer 
University of Mannheim
School of Social Sciences

Die gesamte Studie ist hier erhältlich: https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fhea0001496